physiotherapie und heilgymnastik bei rückenschmerzen (individuelles rückentraining)

 
rueckenschmerzen.jpg

Es gibt kaum einen Erwachsenen, der nicht schon einmal Rückenschmerzen hatte. Sind diese durch einmalige Überlastung entstanden, so verschwinden die Schmerzen meist nach kurzer Zeit von selbst wieder. 

Treten die Schmerzen jedoch häufiger auf oder sind sie bereits chronisch vorhanden, dann besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn die Schmerzen länger als drei Monate bestehen (Häuser u.a., 2013). 

Bei Schmerzen handelt es sich um ein komplexes physisches und emotionales Geschehen, bei dem viele unterschiedliche Einflussfaktoren beachtet werden müssen. Das Schmerzerleben ist ein subjektiver Prozess, der primär nicht messbar ist. Neben Befunden, welche die Schädigung von Gewebe feststellen können (z.B. ein Röntgen oder ein MRT), sind die subjektiven Einschätzungen der PatientInnen von großes Bedeutung. Beachtet werden müssen alle körperlichen und psychischen Einschränkungen, die sich im Alltag und Berufsleben durch die Schmerzen ergeben (Widder u.a., 2005).

Etwa 90% der PatientInnen, die in meine Praxis kommen, leiden an Schmerzen. Die meisten davon haben bereits seit vielen Jahren wiederkehrend oder chronische Schmerzen. Wichtig ist für mich eine genaue Anamnese (Erstgespräch), da im Gespräch die alltäglichen und beruflichen Belastungsfaktoren heraus gefiltert werden können. Dabei spielen physische Belastungsfaktoren wie Bewegungsmangel, Überlastung oder einseitige Belastungen ebenso eine Rolle wie psychische Belastungsfaktoren. Sind bereits Untersuchungen durchgeführt worden, so kann festgestellt werden, ob tatsächlich ein Gewebeschaden vorhanden ist. Untersuchungsergebnisse sind jedoch keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Physiotherapie. Viele ÄrztInnen schicken ihre PatientInnen auch ohne vorherige bildgebende Verfahren zur Physiotherapie. 

Neben einem passenden Übungsprogramm, das auf die körperlichen Gegebenheiten und die alltäglichen Anforderungen angepasst werden muss, ist auch eine Anpassung im Verhalten ausschlaggebend, damit die (chronischen) Schmerzen erfolgreich behandelt werden können. Ich versuche Sie durch die passenden Tipps und Übungen dabei zu unterstützen, dass Sie zu einem gesunden Bewegungsverhalten zurückkommen können und Ihre (chronischen) Schmerzen in den Griff bekommen. 

Literatur:

Häuser, W., Schmutzer, G., Hinz, A., Hilbert, A. & Brähler, E. (2013). Prävalenz chronischer Schmerzen in Deutschland: Befragung einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe. Berlin: Springer-Verlag.

Widder, B., Egle, U. T., Foerster, K. & Schlitenwolf, M. (2005). Leitlinien für die Begutachtung von Schmerzen (Version 9.21). Aktuelle Neurol 32, 149–154.

Foto: Shutterstock

 
blogjohanna hocher